Lasertherapie bei einem dreibeinigen Mischling mit deformierter Vordergliedmaße und multiplen degenerativen Veränderungen

Lasertherapie bei einem dreibeinigen Mischling

Daten:

  • Hund
  • Mischling
  • 5 Jahre
  • männlich-kastriert

 Vorstellungsgrund:

  • amputierte rechte Vordergliedmaße
  • multiple degenerative Veränderungen der linken Vordergliedmaße
  • FCP Ellbogen links

VORBERICHT

Ein 5-jähriger Mischlings-Rüde wird wegen diversen Befunden in unserer Praxis vorgestellt. Er stammt aus dem Tierschutz und wurde mit abgetrennter Vordergliedmaße gefunden, welche dann komplett amputiert wurde. Seine verbleibende Vordergliedmaße weist Deformationen und multiple degenerative Veränderungen, insbesondere an Radius und Ulna auf. Sein Karpus ist hochgradig verändert und nicht beweglich. In seinem Ellbogen wurde zudem ein fragmentierter Processus coronoideus (FCP) diagnostiziert. Zudem hatte er in der Vergangenheit einen Kreuzbandriss des linken Knies, der mit einer TPLO chirurgisch versorgt wurde. Insgesamt kommt er mit seinem Handicap gut klar, rennt und spielt mit anderen Hunden, hat aber auch immer mal einen schlechten Tag, wo er nicht viel laufen möchte. Er besitzt eine Prothese für sein fehlendes Vorderbein, welche er bislang aber nicht akzeptiert. Einmal monatlich bekommt er Librela.

THERAPIEPLAN

Der Patient soll für 4 Wochen ruhiggehalten werden und mit Physiotherapie beginnen. Außerdem bekommt er Novalgin für 3 Tage, Metacam für 7 Tage und Gabapentin für 14 Tage. Am Folgetag wird er bereits zur Physiotherapie in unserer Praxis vorstellig.

PHYSIOTHERAPEUTISCHE UNTERSUCHUNG

Bei der Erstvorstellung ist der Patient entlang des Blasenmeridians ab Mitte Brustwirbelsäule bis zum Ende der Lendenwirbelsäule dolent. Die lumbale Rückenmuskulatur ist zudem hyperton, die Faszien in diesem Bereich unbeweglich. Die Schulter- und Nackenmuskulatur links ist ebenfalls hyperton und die Beweglichkeit der Scapula eingeschränkt. Der Patient reagiert schmerzhaft bei Palpation von dem achten Brustwirbel bis vierten Lendenwirbel. Die Extension der Hüften ist beidseits mittelgradig eingeschränkt. Im Fokus der Behandlung steht die Schmerzreduktion und die Wiederherstellung der physiologischen Beweglichkeit seiner Gelenke (sofern möglich), damit er sich bestmöglich fortbewegen kann und um Fehlbelastungen zu reduzieren.

BEHANDLUNG

Das Behandlungsprotokoll umfasst Wärmetherapie, detonisierende Massage, Faszientherapie, Chiropraktik, passive Range-of-Motion Übungen/Stretching, Akupunktur und Lasertherapie mit dem K-Laser Cube Performance 30.

LASERTHERAPIE

K-Laser Cube Performance 3

  • alle 2 Wochen
  • Programm “Arthrose, Degenerative Gelenkerkrankung”
  • Fläche 100cm², Gesamtjoule 2100 J
  • Programm “Spondylose”
  • Fläche 100cm², Gesamtjoule 1800

Lasertherapie

 

Aufgrund seines Handicaps kommt der Patient regelmäßig alle zwei Wochen zur Behandlung, da er permanent kompensieren muss und dies zwangsläufig zu Fehlbelastungen führt. Von Mal zu Mal bessert sich die Schmerzhaftigkeit im Brust- und Lendenwirbelsäulenbereich und in der umliegenden Muskulatur. Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich sowie der Lendenwirbelsäulenregion und eine Schmerzhaftigkeit bei Palpation des zehnten Brustwirbels und vierten Lendenwirbels fallen weiterhin auf. Der zehnte Brustwirbel des Hundes ist der Übergangswirbel der Brustwirbelsäule: Die Ausrichtung der kranialen Gelenkfläche ist koronar, die der kaudalen sagittal. Diese Region hat die größte Beweglichkeit der Brust- und Lendenwirbelsäule. Bei Hunden sind vertebrale Subluxationskomplexe in diesem Bereich, die mit einer Dolenz einhergehen können, häufig. Der vierte Lendenwirbel ist zudem in der Range-of-Motion eingeschränkt, was aufgrund des anhaltenden Befundes auf eine zugrundeliegende Pathologie, z.B. eine Spondylose hindeuten kann. Die Symptomatik in diesem Bereich bessert sich erst mit regelmäßiger Lasertherapie.

Rebecca TrepteKLINISCHER FALLBERICHT BEREITGESTELLT VON:

Rebecca Trepte

  • Tierärztin
  • CCRP
  • Akademische Expertin für veterinärmedizinische physikalische Medizin und Rehabilitation für Hunde
  • Veterinärchiropraktikerin IAVC

Für mehr Informationen: www.vetdogrehab.de